Zahlen und Fakten

Die Titanic – ein Schiff der Superlative

Kaum ein Schiffsunglück hat die Menschen so erschüttert wie der Untergang der Titanic. Ihr Name steht sinnbildlich für schwerwiegende Unglücke sowie die Unkontrollierbarkeit der Natur durch technische Errungenschaften.
Mit der Titanic und ihren beiden Schwesterschiffen Olympic und Britannic wollte die engli­sche Reederei White Star Line auf der Nordatlantik-Route neue Massstäbe in Technik und Reisekomfort setzen. Dies, um in einer Zeit des rasanten technischen Fortschritts konkurrenz­fähig zu bleiben.
Die Titanic galt mit ihren 269,04 Metern Länge, 28,19 Metern Breite und 53,33 Metern Höhe vom Kiel bis zur Schornsteinspitze als grösstes Schiff der Welt und als unsinkbar. Sie konnte eine Reisegeschwindigkeit von 21 Knoten (39 km/h) erreichen. Moderne Funktechnik ermöglichte das Senden von Funktelegrammen in grosser Reichweite. Die Errungenschaft der Elektrik ermöglichte den Antrieb von Telefonleitungen, Küchengeräten, Glühlampen, Heizungen, etc. Insbesondere die Reisenden der ersten Klasse reisten in maximalem Komfort. Die luxuriöse Innenausstattung der Suiten, Cafés, Restaurants und Salons, die Unterhaltungsmöglichkeiten, Kulinarik oder der Fitnessraum sowie das türkische Bad liessen kaum Wünsche offen.
Am 14. April 1912 gegen 23.40 Uhr kollidierte die Titanic seitlich mit einem Eisberg und sank. Von den über 2200 Personen an Bord überlebten nur etwas mehr als 700. Bis heute zählt der Untergang der Titanic zu den verlustreichsten Schiffsunfällen der Zivilschifffahrt. Das Unglück führte zu zahlreichen Veränderungen der Sicherheitsbestimmungen auf See. Beispielsweise die ausreichende Ausstattung mit Rettungsbooten oder die Besetzung der Funkstationen auf Schiffen rund um die Uhr.
Die Titanic fasziniert die Menschen und ihr Mythos lebt in Wissenschaft, Literatur, Verfilmungen und diesem Musical weiter. Vielleicht, weil die Umstände ihres Untergangs, verbunden mit den Schicksalen von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und dem übermässigen Glauben in den Siegeszug der Technik über die Natur, gleichsam Lehrstück und  Drama sind, das nur die Realität selbst schreiben kann. (Brigitte Hächler)


Das Musical Titanic

Das Musical Titanic von Peter Stone (Buch) und Maury Yeston (Musik) wurde im April 1997 am Broadway uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung fand 2002 in Hamburg statt und 2012 kam es erstmals in der Schweiz an den Seespielen in Thun auf die Bühne. Der Untergang der Titanic gilt als Sinnbild für die menschliche Überheblichkeit, die ihren Tribut forderte. Es war eine Zeit des grossen technischen Aufbruchs, die geprägt war von Euphorie und übermässigem Fortschrittsglauben. Man träumte von Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Auf dem Schiff versammelten sich die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Eliten von Amerika und Europa. Aber auch arme Auswanderer mit grossen Träumen, die aus ihrer finanziellen Not und aus starren gesellschaftlichen Strukturen fliehen wollten. Das Musical erzählt die Geschichten dieser unterschiedlichen Leute auf dem Schiff. Es entwirft ein grosses Gesellschaftsbild und die Zuschauer erhalten Einblick in das Leben und die Träume der Passagiere. Die meisten Rollen entsprechen wirklichen Personen und auch der Untergang wird historientreu erzählt.


Erstmals als Mundartfassung

Das weltbekannte Musical Titanic wird erstmals in einer vollständigen Mundartfassung auf die Bühne gebracht. Als Herausforderung erwies sich, die Songtexte so umzuschreiben, dass sie mit den rhythmischen Vorgaben im Arrangement übereinstimmten.


Story/Buch: Peter Stone
Musik/Liedtexte: Maury Yeston
Deutsche Bearbeitung: Wolfgang Adenberg
Schweizerdeutsche Bearbeitung: Livio Beyeler